Franks Malta Blog 2006

Malta Januar-März 2006 und ab sofort Neues von der Insel...



Sonntag, Februar 12, 2006

St.Pauls Schiffbruch

Am Freitag erlebte ich nun meinen ersten maltesischen Feiertag. Ich kann eines vorwegnehmen, es war grandios. Es war außerdem der wahrscheinlich erste positive Wetterrekord in diesem Jahr. Laut Aussage vieler Malteser war es das das beste Wetter an diesem Feiertag seit vielen, vielen Jahren. Der Apostel Paulus ist ja schließlich auch nicht bei schönem Wetter in Malta gestrandet.

Dieses Jahr wäre ihm allerdings nichts passiert. Aber der Reihe nach. Nachdem ich mich am Vormittag ein wenig auf dem Balkon gesonnt hatte, bin ich am Nachmittag per Fähre von Sliema nach Valletta übergesetzt. Das alles bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Der Nachmittag

Die eigentliche Prozession sollte um 17.30 Uhr beginnen, das wusste ich von meinem Lehrer. Vorher sollte eine Band spielen. So hatte ich das zumindest verstanden. Letztendlich ist eine Band in Malta aber eine Mischung aus Fanfarenzug und Blasorchester. Und diese Band zog nun quer durch die wunderschön geschmückte Altstadt von Valletta und musizierte. Opa Helmut hätte seine wahre Freude gehabt. Marschmusik vom Allerfeinsten. In der Strasse, in der der sich auch die St.Pauls Shipswreek Kirche befindet, fand dann das Finale des nachmittäglichen Festa-Umzugs statt. Alle Bewohner der umliegenden Häuser schmissen gröhlend Unmengen an Papierschnippeln aus den Fenstern. Das Ganze gepaart mit jeder Menge Feuerwerk, Gegröhle, in die Luft fliegenden Hüten und Jacken erzeugte eine einzigartige Atmosphäre. Und ich war mittendrin.


Ein Mitglied des Valletta-Bandclubs


Was hier wie Schnee aussieht, sind Unmengen Papier!


Die mit den weissen Muetzen gehoeren zur Band.

Die Prozession

Im Anschluss an diese Festa ging es dann in der St.Pauls Shipswreek Church weiter. Irgendwie gelang es mir auch da hinein zu kommen. Von der Kirche aus startete der Prozessionszug, bestehend aus diversen Laternenträgern, Kreuzen und Reliquien. Der wichtigste Teilnehmer war allerdings St. Paul selbst. Seine Statue wiegt stolze 1,6 Tonnen und wird insgesamt vier Stunden (!!!) in Valletta spazieren getragen.

Das klingt alles relativ bedächtig, letztendlich war es aber eine einzige Party verbunden mit einer nicht zu unterschätzenden religiösen Begeisterung. Begleitet wurde die Prozession natürlich wiederum klassisch von der Band. Diese spielte, zwar mit kurzen Pausen, von 12.45 Uhr bis ca. 22 Uhr! Alle Achtung. Zur Rolle der Bands und der zugehörigen Bandclubs schreibe ich sicher noch mal gesondert was.

Zwischendurch und mittendrin gab es permanent Feuerwerk. Feuerwerk ist etwas sehr wichtiges für die Malteser. Sie lieben es einfach und daher gibt es hier beim geringsten Anlass ein Feuerwerk. Im Sommer ist wohl nahezu täglich eins. Am Abend wurde St. Paul dann wieder in seine Kirche getragen, das natürlich nicht leise sondern begleitet von den Jubelschreien der (nun immer lustiger gewordenen) Malteser. Man muss es erlebt haben. Es ist schwer zu beschreiben. Ich denke die Bilder sprechen für sich und ich bin wirklich froh dabei gewesen zu sein.


Das ist der gute Paul auf seinem Weg durch die Stadt.


Echte Schwerstarbeit!


Die Kirche am Abend, hell erleuchtet!


Danach! Papier einfach ueberall!

1 Comments:

  • At 13 Februar, 2006 01:36, Anonymous Anonym said…

    Hi Frank,

    wirklich schön zu lesen deine Erlebnisse auf Malta. Scheint wirklich einen Urlaub wert zu sein. Wir wünschen Dir noch eine schöne restliche Zeit, obwohl uns Steffi heute versichert hat, dass noch vier Wochen für sie viel zu lang sind.

    Viele Grüße

    Annette + Jens

     

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