Franks Malta Blog 2006

Malta Januar-März 2006 und ab sofort Neues von der Insel...



Montag, Februar 06, 2006

Gozo Teil 1

Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte ein grandioses Wochenende. Sehr interessant, anstrengend aber irgendwie auch erholsam. Das es unmöglich ist das ganze Wochenende in einem einzigen Bericht unterzubringen, werde ich dies ein wenig aufteilen.

Freitag: Operation Linksverkehr

Direkt im Anschluss an die Schule bin ich nach Hause um meine Sachen zu packen. Gegen 15.30 Uhr habe ich dann meinen Mietwagen in der Hauptniederlassung von Hertz in Malta übernommen. Diese befindet sich direkt vor meiner Haustür. Im Normalfall wäre die Übernahme eines Mietwagens eine ganz banale Sache, die keiner gesonderten Erwähnung bedürfte. In meinem Falle ist das aber etwas anderes. Denn ich bin nicht in Spanien, Portugal oder Italien, sondern in Malta: und hier wird links gefahren und rechts gesessen. Und das hatte ich bisher noch nie versucht. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich es mir nicht mal recht vorstellen.
Nun gut. Ich bekam einen Opel Corsa in der Ausführung „Super-Standard", d.h. er hatte zwar einen Airbag, sonst aber nahezu nichts, was man zum Fahren nicht unbedingt braucht. Keine Servolenkung, keine Zentralverriegelung, nicht mal ein Radio. Die Tachoanzeige war in Meilen pro Stunde, eine tolle Sachen wenn in Malta zwar ganz nach englischer Manier links gefahren wird, die Geschwindigkeitsbegrenzungen aber in km/h angegeben werden. Aber ganz ehrlich: ich hatte ganz andere Sorgen.

Das Abenteuer begann wie erwartet. Abgesehen davon, dass mein Wagen im zweiten Untergeschoss eines Parkhauses stand (und da von mir herausmanövriert werden musste), begann mein Fahrabenteuer inmitten des maltesischen Freitagnachmittagschaos. Ich weiß kaum noch Details der Strecke, aber irgendwie gelang es mir das Auto zu meinem ersten Ziel, dem Grandhotel Selmun Palace im Norden der Insel zu navigieren.
Das eigentliche Linksfahren war dabei das geringste Problem. Problematischer war das Fahren „auf dem Beifahrersitz". Schalten mit links, das Gefühl links neben sich noch das halbe Auto zu haben (diese Gewissheit ist wichtig um nicht links Bordsteinkanten oder aehnliches mitzunehmen), Spiegel etc. an völlig ungewohnten Stellen und die doch etwas unkonventionelle Fahrweise der Malteser trugen nicht gerade dazu bei, diese erste Fahrt als sonderlich entspannt bezeichnen zu koennen. Aber ich wollte es ja so. Dadurch dass ich außerdem ganz allein im Auto war, musste ich wirklich alles allein machen. Mit dem Auto klar kommen, den Verkehr beobachten und ganz nebenbei noch den richtigen Weg finden.

Unser Gehirn verarbeitet viele Informationen im Schlaf. Das hatten wir hier im Unterricht. Ich kann dies bestätigen, denn am nächsten Tag war alles schon viel einfacher. Ich bin froh es ausprobiert zu haben, ab sofort stellt Linksfahren kein großes Problem mehr für mich dar, somit steht einer Schottlandrundfahrt im Mietwagen nichts mehr im Wege. (zum Beispiel)

Von aussen sieht er noch ganz normal aus...


..innen dagegen sieht es doch schon ein wenig anders aus.



Ungewohnt, aber letztendlich auch nichts wirklich anderes - halt nur (fast) alles spiegelverkehrt

Erstes Ziel: Grandhotel Selmun Palace

Nun zu meinen eigentlichen Wochenende. Im Hotel versuchte man mir wie so oft üblich erstmal das letzte Zimmer irgendwo am Wirtschaftseingang mit Blick auf die Mülleimer anzudrehen. Aber was hatte ich schon zu verlieren und wozu lerne ich hier eigentlich Englisch. Ich nahm dies also zum Anlass ein wenig Konversation mit der Rezeption zu üben. Dies war nicht einfach aber nach mehreren ueberstandenen Levels gelang es mir auch den Endgegner in Form des Hoteldirektors zu besiegen. Als Preis erhielt ich nun eine Suite. Klassisch übers Ziel hinausgeschossen, denn eigentlich wollte ich ja nur ein Zimmer mit einer Art Ausblick. Nun hatte ich ein Vorzimmer mit Schreibtisch, ein Wohnzimmer mit Fernseher, Couchgarnitur etc und ein viel zu großes Schlafzimmer mit einem ebenso großen Bett. Außerdem einen Balkon und ein schönes großes ein Bad.


Das ist Selmun Palace das zum Hotel gehoerende Schloss.


Die andere Seite des Schlosses.


Und das eigentliche Hotel.

Ich habe in diesem Hotel den Altersbereich von 0 bis 60 ganz allein abgedeckt. Alle weiteren Gäste lagen alterstechnisch in den folgenden Gruppen. Da ich Halbpension gebucht hatte, aß ich im Hotel. Mein Essen musste ich allerdings erst in der Schlacht am Büffet erobern. Nach einer kurzen abendlichen Autorunde mit dem Ziel diverse Dinge mal in Ruhe „auszuprobieren", ließ ich den Abend vorm Fernseher ausklingen. Das klingt nicht sehr spannend, ich gebe aber zu bedenken, dass ich hier nicht im Besitz eines solchen Geraetes bin und ich daher desoefteren eine mir bisher unbekannte Begeisterung dem Geraet gegenueber entwickele.



Im Wohnzimmer meiner Suite

Samstagvormittag


In meinem Schlafzimmer befand sich gegenüber meinem Bett ein Fenster, dem ich bis dahin nur wenig Bedeutung zugemessen hatte. Das änderte sich am frühen Morgen. Das Fenster zeigt direkt nach Osten und somit erlebte ich einen wunderschönen Sonnenaufgang fast ohne aufstehen zu müssen. Und da ich einmal wach war und feststellte das es ein wunderschöner Tag zu werden schien, beschloss ich den Tag mit einer Morgenwanderung zu beginnen.


Der Sonnenaufgang am Samstagmorgen

Das Hotel ist sehr ruhig gelegen und befindet sich mitten in der Natur. Negativ ausgedrueckt: es ist am A.... der Welt. Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Ich lief in Richtung Meer und machte eine schöne ca. zweistündige Wanderung mit grandiosen Ausblicken in einer wunderschoenen Umgebung. Ich lernte Malta dabei von einer ganz neuen, entspannteren und mir sehr angenehmen Seite kennen. Allerdings nichts gegenbueber dem was noch kommen sollte...


Waehrend meiner Wanderung..


Am Wasser...

Ich habe die Zeit dort wirklich genossen. Im Anschluss checkte ich aus und fuhr los in Richtung Cirkewa, von aus die Fähre nach Gozo startet.
Bei strahlend blauem Himmel begann die Überfahrt nach Gozo.


Mein Auto in der Faehre

Fortsetzung folgt…


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