Franks Malta Blog 2006

Malta Januar-März 2006 und ab sofort Neues von der Insel...



Donnerstag, Februar 23, 2006

Sizilien


Die nächste größere Insel in meiner Nähe ist Sizilien und daher lag es nahe diesem Eiland auch mal einen Besuch abzustatten. Nachdem ich diverse individuelle Möglichkeiten geprüft hatte, um diese Insel zu erkunden, kam ich zu dem Ergebnis, dass die einzig finanzierbare Möglichkeit ein Tagesausflug mit dem Katamaran, inklusive einer geführten Busrundreise sein würde. Trotz meiner grundsätzlichen Abneigung gegenüber solchen Touritrips verdrängte ich jegliche negative Vorahnung und entschloss mich an diesem Tagesausflug teilzunehmen. Dass das ein Fehler war, sollte sich später herausstellen. Aber alles schön der Reihe nach.


Dieser Speed-Katamaran verkehrt zwischen Malta und Sizilien

Die Hinfahrt

Pünktlich 5.30 Uhr am Samstagmorgen stand ich vor einem Hotel ganz in der Nähe meines momentanen Zuhauses, um von dort zum Hafen gebracht zu werden. Im Anschluss an das Check-In begann die Reise im Speed-Katamaran in Richtung Pozzallo/Sizilien. Nach einem einzigartigen Sonnenaufgang über dem Hafen von Valletta (s.Bild) begann die turbulente Seereise. Das Schiff war nur gering gefüllt und alles schien ganz schön werden zu können.


Der Sonnenaufgang ueber dem Hafen durch das nasse Fenster.

Nachdem wir den Hafen verlassen hatten, standen mindestens vier Stewards/Stewardessen im vorderen Bereich des Schiffes und schienen auf irgendetwas zu warten. Das Ganze kam mir zwar ein wenig komisch vor aber nun ja, man muss ja nicht alles verstehen. Nach cirka zehn Minuten zeigte sich, dass diese Reise wohl relativ turbulent werden würde. Sehr schnell wusste ich dann auch, worauf die netten Damen und Herren vom Servicepersonal die ganze Zeit gewartet hatten. Oder sagen wir besser, ich konnte es hören und vor allem riechen. Der Seegang machte einigen Leuten doch ganz schoen zu schaffen. Auch wenn ich zwar im Besitz meines Frühstücks blieb, heisst das nicht, dass ich die Überfahrt sehr genossen habe.


Diese Tueten fanden reissenden Absatz waehrend Ueberfahrt nach Sizilien

Ebenfalls leicht angeschlagen erreichte ich nach 90minütiger Fahrt italienischen Boden. Weiter gehen sollte meine Reise nun in einem gemütlichen Doppelstockbus. Aber darauf hatte ich mich ja prinzipiell bereits eingestellt.

Sizilien

Unser erster Stopp war noch in Pozzallo, einem wunderschönen Küstenort mit einem grandiosen Sandstrand. Dort hielten wir an einem Kaffe mit der Aufforderung dort (gefälligst) einen Cappuccino zu trinken und alle auf die einzige dort vorhandene Toilette zu gehen. Das macht Spaß. Nicht dass ich ernsthaft eine andere Möglichkeit sehe eine solche Busreise mit so vielen Leuten zu organisieren, so wurde mir doch schon in diesem Moment klar, warum ich solche Bustouren eigentlich überhaupt nicht mag. Nun gut. Für Reue war es nun zu spät, da musste ich durch.


Pozzallo besitzt einen grandiosen Sandstrand.

Der Ätna

Es folgte eine cirka dreistündige Busfahrt in Richtung Ätna. Diese führte zwar durch eine wunderschöne Landschaft, vorbei an blühenden Mandelbäumen, durch Schluchten und Täler, aber das alles nur so passiv konsumieren zu können, befriedigte mich nur bedingt. Mit dem Wetter hatte ich leider auch ein wenig Pech. Es waren zwar angenehme 17 Grad, leider war es aber stark bewölkt, so dass die Fahrt zum Ätna eigentlich irgendwie wirklich sinnlos war.

Das einzige Bild vom Aetna das ich besitze (der weisse Gipfel neben der Laterne)

Wir fuhren bis in ca. 2100 Meter Höhe. Dort angekommen befanden wir uns mitten in einem nebligen, verschneiten und vor allem völlig überfüllten Wintersportzentrum bei einer geschätzten Außentemperatur von ca. -4 Grad. Grandios. Man konnte aufgrund der Witterung weder nach oben zum Gipfel, noch nach unten ins Tal sehen. Bedingt durch den vielen Schnee war selbst spazieren gehen nahezu aussichtslos. Das alles brachte mich dazu brachte aus lauter Verzweiflung das zu tun was all meine Reisegruppenbegleiter taten. Essen. Ich nutzte die geschätzt anderthalb Stunde daher dazu, um in einem Selbstbedienungsrestaurant auf dem Ätna Lasagne zu mir zu nehmen. Ernüchternd. Das natuerlich erst nachdem ich mir pflichtbewusst all die tollen Souvernirbuden und Konkurrenzimbissbuden rund um den Parkplatz angesehen hatte.


Kurz vorm Parkplatz, Schnee soweit das Auge reicht...


Sizilien: Im Tiefland 17 Grad, in den Bergen Wintersportsaison

Modica

Dummerweise war es bereits 14 Uhr als wir den Vulkan verließen. Die Fahrt zum nächsten Ziel, dem Barockstädtchen Modica, dauerte dann auch wieder gut drei Stunden. Das minimierte unsere Aufenthaltsdauer ebenfalls auf nicht ganz anderthalb Stunden, gerade ausreichend um die Hauptstrasse einmal auf und ab zu gehen, der Kirche einen Besuch abzustatten, einen Capuccino zu trinken und eines der Schokoladenlädchen zu besuchen. Modica ist bekannt für seine Schokoladenproduktion und prinzipiell ein schmuckes Städtchen, wenn man Zeit hat. Es somit definitiv noch mal eine (richtige) Reise wert.

Modica, leider nicht bei blauem Himmel.
Die Kirche in Modica mit den 12 Aposteln im Vordergrund.
Warum die Italiener so kleine Autos bauen? Darum.

Rückreise

Um 19 Uhr begann die mit Spannung erwartete Rückreise nach Malta bei ähnlichen Wetterverhältnissen. Ich versuchte die Rückreise mit einer Mischung aus Schlafen und Dösen und mit Hilfe eines Beruhigungsbierchen und einer Antiseekrankheitspille, die ich mir vorsorglich an Land gekauft hatte zu überstehen. Dies gelang mir auch halbwegs und ich erreichte fix und fertig und mit dem Gefühl wieder daheim zu sein Malta.

Fazit

Mein bisher teuerster Ausflug bestand aus einer turbulenten Seefahrt und einer 400 km langen Busfahrt mit dem Ziel, mir, dem Teilnehmer in möglichst kurzer Zeit, möglichst viel von einer letztendlich viel zu grossen Insel zu zeigen. Wahrscheinlich hätte ich sogar nur in Pozzallo einen schöneren Tag alleine verbracht als während dieser Reise. Nun gut. Danach ist man immer schlauer.
Sicher trugen das relativ ungünstige Wetter und die Probleme auf dem Wasser nicht wirklich dazu bei diesen Tagesausflug zum Erfolg werden zu lassen. Trotz aller Kritik an den Reiseumständen muss ich sagen, dass Sizilien in jedem Fall eine Reise wert ist. Sollte ich dieser Insel irgendwann nochmal einmal einen Besuch abstatten, dann definitiv nicht in einem Bus und definitiv nicht alleine, sondern gemeinsam mit besseren Hälfte, die hier sowieso an allen Ecken und Enden fehlt.

1 Comments:

  • At 24 Februar, 2006 09:40, Anonymous Anonym said…

    Hallo mein Schatz,
    der lang ersehnte Bericht! Ach ja - schön war es doch trotzdem irgendwie. Auf jeden Fall eine Reise wert und die wird dann gemeinsam gemacht! VERSPROCHEN.
    Liebe Grüße aus der Heimat

     

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