Franks Malta Blog 2006

Malta Januar-März 2006 und ab sofort Neues von der Insel...



Dienstag, Februar 21, 2006

Mosta

Vergangene Woche habe ich an einem freien Nachmittag das kleine Städtchen Mosta im Landesinneren Maltas besichtigt. Es gibt eigentlich nur zwei wirklich beachtenswerte Dinge in Mosta. Das sind zum einen die Mariä-Himmelfahrts-Kirche, die hier einfach nur Rotunda genannt wird und zum anderen das so genannte „Wunder von Mosta". Die Kirche besitzt Europas viertgrößte freitragende Kuppel und ist wirklich gigantisch.
Das „Wunder von Mosta" ereignete sich am 9.April 1942 wahrend eines deutschen Bombenangriffs auf Malta. Eine deutsche Bombe durchschlug damals das Dach der Kirche, explodierte aber nicht. 300 Menschen, die in der Kirche Zuflucht suchten überlebten dank dieses Wunders jenen Tag. Die Malteser haben anscheinend wirklich einen echt guten Draht zum lieben Gott.

Der Vollständigkeit halber seien aber auch die Absurditäten erwähnt, die man sich rund um das Wunder erzählt. Zum einen gehört zu einem vernünftigen Wunder auch eine vernünftige Bombe. Diesem Anspruch konnte die zerbeulte, entschärfte deutsche Bombe natürlich nicht gerecht werden. Somit entschloss man sich stattdessen eine entschärfte neue englische Bombe zu verwenden und stellt diese nun als die deutsche Bombe aus. Es gibt aber auch Gerüchte, dass es sich bei der Bombe in Wahrheit um eine mit Sägespänen gefüllte Bombe handelte, die von den Engländern abgeworfen wurde, um die Malteser gegen die Deutschen aufzubringen. Andere Stimmen meinen, dass es in Wirklichkeit eine italienische Bombe war. Man spricht daher neuerdings nur noch von einer "feindlichen" Bombe. Nun gut. Wie es wirklich war, wird man wohl nie herausfinden, aber ein Wunder wird es wohl immer bleiben.

Das ist die (falsche) Bombe... Ein Bild der Kirche gibt's einen Beitrag vorher zu bewundern.